Wir, das Team der Marburger Trainings, haben uns seit vielen Jahren das Ziel gesetzt, für Menschen unterschiedlichster Herkunft ein sicherer Hafen zu sein. Durch gemeinsames Lernen und Lehren möchten wir Menschen in ihrer Einzigartigkeit wahrnehmen, sie bestmöglich stärken und partnerschaftlich begleiten.
Seit unserer Gründung leiten uns folgende Werte:
Seit nunmehr über 20 Jahren arbeiten wir mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zusammen. Eine Vielzahl von ihnen ist mit besonderen Herausforderungen im Bereich Impulsivität, Hyperaktivität und Konzentration konfrontiert. Unsere tägliche Arbeit im Rahmen von Trainings, Beratungen und Fahrten mit uns für diese jungen Menschen mündete in einem reichen Schatz an praktischen Erfahrungen. Dieser bildet das solide Fundament unserer Bemühungen.
Der Anspruch, für Menschen einen sicheren Hafen zu bieten, erfordert ein hohes Maß an Verantwortungs-bewusstsein und Professionalität. Insbesondere Kinder und Jugendliche können zu Recht erwarten, dass wir uns kontinuierlich fortentwickeln. (Internationale) Weiterbildungen sind deshalb für uns als Team eine Selbstverständlichkeit, sowie ein enge Zusammenarbeit mit Bildungs- und Forschungseinrichtungen
Ein multikulturelles Team, das Verschiedenheit als Stärke und Kreativität als Pulsschlag von Fortschritt versteht, ist das lebendige Herz des Vereins. Lebenslanges Lernen, Courage, Respekt, Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit sind unsere Prinzipien des Umgangs miteinander. Mit viel Liebe, Freude und Interesse am Besonderen jedes Menschen verfolgen wir gemeinsam unsere Ziele.
Aus der schulischen Praxis kommend wird schnell deutlich, dass die klassischen Therapieformen zur Unterstützung von Schüler:innen mit Verhaltensherausforderungen zu kurz greifen. Die Einzeltherapie berücksichtigt die Hauptproblembereiche (Impulsivität, Überaktivität und Unkonzentriertheit) nur ungenügend. Im 1:1 Kontakt zeigen sich die Kinder kooperativ, konzentriert und arbeiten hervorragend mit. Es entsteht der (falsche!) Eindruck, letztlich sei an allem die Schule schuld. Tatsächlich ist die besondere Situation, in der die gesamte Aufmerksamkeit beim Kind / Jugendlichen liegt, hierbei der Schlüssel zum Erfolg. Ein Übertrag auf den Alltag ist nahezu unmöglich, denn: Diese Anforderung kann keine Lehrkraft, kein Elternteil leisten.
Auch der non-direktive Ansatz der Kinder-Spiel-Therapie hilft nur bedingt weiter. Auch wenn Kinder hierbei in Gruppen begleitet werden, so schafft das sehr eingeschränkte Repertoire an Regeln ein unrealistisches Umfeld für den Übertrag in die Realität. Kinder und Jugendliche haben zu wenige Möglichkeiten, erfolgreiches Verhalten in Gruppen zu üben.
Kurzerhand werden in Marburg die ersten Vorläufer des Marburger Verhaltenstrainings (MVT) entwickelt: Ein Gruppentraining, das die schulische Situation im Blick hat. Die Rückmeldungen von Eltern und Lehrkräften sind ermutigend.
Um die Realitätsnähe des Trainingsansatzes zu erhöhen, wird das MVT durch Kursfahrten ergänzt: Teilnehmer:innen des MVT fahren vor und nach einem Durchgang auf die Insel Sylt. Begleitet von vielen Freiwilligen erwerben junge Menschen Kernkompetenzen im sozialen Lernen, der Selbständigkeit und haben viel Spaß dabei. Die Stärken rücken immer mehr in den Fokus. Das ressourcenorientierte Vorgehen bewährt sich und wird zum zentralen Bestandteil aller Förderangebote. Begleitend entwickeln sich Workshops für Eltern und Lehrkräfte: Grundsätzliche Tipps zur Erziehung sowie die Ausbildung in Entspannungsverfahren ergänzen als eigenständige Module das Unterstützungsangebot.
Gleichzeitig zeigt sich, dass immer mehr Kinder und Jugendliche mit Verhaltensherausforderungen auch anderweitig Unterstützung benötigen. Deshalb wird 1998 ein gemeinnütziger Verein von einer multiprofessionellen Gruppe aus Lehrkräften, Schulpsychologen, Juristen und Ärzten gegründet (Marburger Erfolge, e.V.). Dieser organisiert fortan Trainings, Kursfahrten, Multiplikator:innen-Ausbildungen und unbürokratische Hilfe bei alltäglichen Belangen.
Darüber hinaus zeigt sich, dass alle Schüler:innen, die mit Herausforderungen im Bereich Verhalten konfrontiert sind, auch Schwierigkeiten in der Konzentration haben. Nach umfangreicher Recherche, u.a. in den USA, wird das Marburger Konzentrationstraining (MKT) für Schulkinder entwickelt. Seine Praxisnähe verbunden mit der problemlosen Umsetzbarkeit in den Arbeitsalltag, lässt es schnell zu einem der am meisten praktizierten Trainingsansätze im deutschsprachigen Raum werden.
Durch die Neuauflage des Diagnostischen und Statistischen Manuals (DSM IV) der amerikanischen Psychiatrie steigt die Aufmerksamkeit hinsichtlich Verhaltens- und Konzentrationsproblemen erheblich. Als Alternative und Ergänzung zur medikamentösen Therapie bewährt sich der Marburger Ansatz.
Nicht zuletzt der PISA Schock macht deutlich, dass Verhaltensförderung ein fundamentaler Bestandteil ist, um Kinder und Jugendliche erfolgreich sein zu lassen. Folgerichtig wird nach langer Erprobung das Marburger Verhaltenstraining publiziert. Sowohl das Konzentrations- als auch das Verhaltenstraining liegen von nun an in manualisierter Form vor und sind Bestandteil der Förderung einer Vielzahl an Schüler:innen.
Kursfahrten, sowohl nach Sylt als auch nach Großbritannien, werden regelmäßig in den Ferien durchgeführt. Die ersten Ausbildungen laufen an und erstrecken sich über ganz Deutschland und ins deutschsprachige Ausland. Außerdem kann die Volkshochschule als Kooperationspartner für das MKT gewonnen werden, so dass Eltern einen unkomplizierten Zugang zu Fördermöglichkeiten bekommen.
Die Frage nach der Förderung im Unterricht wird immer zentraler. Es beginnt eine rege Recherche- und Ausbildungstätigkeit bei unterschiedlichen Institutionen, vor allem in den USA (maßgeblich: NASP, National Association of School-Psychologists, und SACS, Safe and Civil Schools).
Zur weiteren Professionalisierung wird 2011 die Marburger Trainings UG gegründet. Sie übernimmt von nun an die Organisation der Ausbildungen und ermöglicht es dadurch dem Verein, sich ausschließlich um die Förderung von Kindern zu kümmern.
Nach fast 20 Jahren wird das MVT überarbeitet und erscheint als NEUES Marburger Verhaltenstraining. Eine Vielzahl an neuen Herangehensweisen verbunden mit der bewährten Methodik macht dieses anwendungsfreundlicher und bringt es auf den neuesten Stand schulorientierter Trainingsprogramme.
Außerdem legt der Vorstand die Grundlage für die Entwicklung des Marburger Erfolgskompass (MEK). US-amerikanische Schulen werden besucht, um von deren Erfahrungen zu profitieren. 20 Jahre Praxis kombiniert mit den Beobachtungen an erfolgreichen US-amerikanischen Schulen münden in der Vervollständigung des Marburger Trainingskonzeptes: Prävention (MEK) und Intervention (MKT und MVT) greifen von nun an ineinander. Erste Evaluationen des MEK von Seiten der Universität Tübingen zeigen positive Effekte.
Kooperationen werden ausgebaut. So besteht ein reger Austausch mit dem Fachbereich Schulpsychologie an der Universität Tübingen. Außerdem besteht eine intensive Zusammenarbeit mit einer Vielzahl an Schulen, dem Staatlichen Schulamt in Marburg, dem Hessischen Kultusministerium, dem Netzwerk Schulischer Bubenarbeit (heute: JUMPPS) in Zürich und weiterer Ausbildungsinstitute (z.B. Zentrum für Frühbehandlung und Frühförderung e.V., dem Diakonischen Institut, Dornstadt, Begegnungszentrum Haus Sonneck, Marburg und weiterhin der VHS für den Landkreis Marburg-Biedenkopf).
Darüber hinaus hält ein engagiertes Team von Ehrenamtler:innen sowohl Trainings als auch Kursfahrten am Laufen. Die ersten „Trainingskinder“ werden Lehrkräfte und ermöglichen es dadurch vielen Betroffenen, von ihren Erfahrungen zu profitieren.
Nach einem ersten „Pandemie-Schock“ geht die Arbeit erfolgreich weiter. Das Team aus Ehrenamtler:innen entwickelt das Leitbild. Die Ausbildungen werden durch digitale Formate erweitert und erfreuen sich hoher Beliebtheit.
Durch das (unfreiwillige) Ausbleiben von Kursfahrten entstehen Freiräume. Unter anderem werden diese für die Erstellung von Artikeln beim Hessischen Bildungsserver des Kultusministeriums (Ein Loblied auf ADHS), beim Westermann – Verlag (Mit Konzentration zum Erfolg, RTI – Das Schweizer Taschenmesser der Schulentwicklung) und beim Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen, Sektion Schulpsychologie (Der Marburger Erfolgskompass) genutzt.
Nach 20 Jahren verlässt der Vorsitzende den Staatsdienst und arbeitet von nun an als freier Schulpsychologe. Die neue Unabhängigkeit ermöglicht es, die letzte Ebene (Therapie) des ganzheitlich angelegten Marburger Trainingskonzeptes in den Blick zu nehmen und auch dort ein professionelles Angebot für Kinder, Jugendliche und evtl. Erwachsene zu entwickeln. Ziel ist und bleibt es, Menschen bei der erfolgreichen Gestaltung ihres Lebens zu unterstützen!
WIR FREUEN UNS AUF DIE ZUKUNFT…